Je früher das Vorhofflimmern behandelt wird, desto größer sind die Chancen, es zu beenden und eine dauerhafte Wiederherstellung eines normalen Herzrhythmus (Sinusrhythmus) zu erreichen.
Folgende Ziele werden mit einer Therapie verfolgt: Erstens sollten die durch das Vorhofflimmern verursachten Beschwerden verringert werden. Zweitens muss versucht werden, das Auftreten von Folgeerkrankungen oder eine Verschlechterung bestehender Erkrankungen durch das Vorhoffflimmern zu verhindern. Drittens muss die Lebenserwartung verbessert werden, insbesondere indem Schlaganfällen vermieden werden.
Bei Patienten mit einem erhöhten Schlaganfallsrisiko sollte daher eine Blutverdünnung (z.B. mit Marcumar oder Falithrom) durchgeführt werden. Da viele der Blutgerinnsel aus dem Herzohr kommen, kann bei einigen Patienten, welche die Blutverdünnung aus anderen Gründen nicht bekommen können, das Herzohr mit einem Schirmchen verschlossen werden.
Eine Wiederherstellung des normalen Herzrhythmus kommt dann in Frage, wenn trotz Senkung des Herzschlages (Frequenzkontrolle) weiterhin Beschwerden (z.B. Herzstolpern, Brustenge oder eine eingeschränkte körperliche Belastbarkeit) bestehen. Dann wird versucht, das Herz durch Medikamente oder eine elektrische Kardioversion (ein Stromstoß, der nur Bruchteile einer Millisekunde dauert und in Narkose über den Brustkorb abgegeben wird) wieder in einen normalen Rhythmus zurück zu führen. Gelingt dies nicht dauerhaft, kann ein Teil der Patienten mit Vorhofflimmern mit einer Katheterablation sehr effektiv behandelt werden: Dabei werden die für die Entstehung und Aufrechterhaltung der Rhythmusstörung verantwortlichen Gebiete, insbesondere die Lungen- oder Pulmonalvenen mit einem Katheter verödet.
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