In der überwiegenden Mehrzahl beruhen Brüche auf einer fehlerhaften Anlage oder Schwäche der Muskel und Bindegewebsschichten, die die einzelnen Abschnitte oder Hohlräume des Körpers voneinander abgrenzen. Andere Brüche entstehen durch Verletzungen, die zu einem Riss der Muskel- oder Bindegewebsschranken an den verschiedenen Austrittspforten der Körperhohlräume führen. Eine ziemlich große Zahl von Kindern kommt infolge von Entwicklungsfehlern schon mit Brüchen auf die Welt.
Die Inguinalhernien, wie man die Brüche in der Leistengegend nennt, entstehen leicht an diesen Stellen, da große Gebilde wie etwa Blutgefäße oder Eingeweideteile, dort die einzelnen Körperhöhlen verlassen oder in sie eintreten. An diesen Stellen befindet sich lockeres Gewebe, das unter starker Belastung auseinanderweichen und reißen kann. Bestimmte Belastungen, Schäden oder Verletzungen können zu einem erworbenen Bruch führen (Heben schwerer Lasten, plötzliche Verdrehung, Zug oder Muskelanspannung, starke Gewichtszunahme, die zu einer Erhöhung des in der Bauchhöhle herrschenden Druckes führt, Wachsen eines großen Bauchtumors, der die Organe verdrängt, Schwangerschaft, mit der dadurch bedingten Erhöhung des Bauchinnendruckes, chronische Verstopfung, mit dem damit verbundenen starken Pressen beim Stuhlgang, wiederholte Hustenanfälle, die den Bauchinnendruck plötzliche stark ansteigen lassen).