Herzmuskelentzündung – Diagnose

  • Autor:  Prof. Dr. Haverkamp und Team
  • Geprüft: Dr. N. Schmidt
  • Überarbeitet: 19.04.2013
  • Artikel: 08.03.2011
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Spezialistenfrage zum Thema Herzmuskelentzündung – Diagnose an Prof. Dr. Haverkamp und Team

Die Diagnosestellung einer Myokarditis ist schwierig und gelingt nur durch sorgfältige Auswertung von klinischem Untersuchungsbefund und Krankengeschichte. Häufen sich Herzbeschwerden im Zusammenhang mit einem Infekt, spricht das für eine akute Myokarditis.

Zu den relevanten klinischen Untersuchungsmethoden zählen folgende:

  • Elektrokardiogramm: Das EKG dient dazu, die elektrische Herzaktivität von der Körperoberfläche abzuleiten. Es zeigt oft pathologische Veränderungen, die jedoch nicht spezifisch für eine Myokarditis sein müssen. Neben Abweichungen, die wie bei einem akuten Herzinfarkt aussehen, können Herzrhythmusstörungen auftreten. Dazu gehören alle Formen einer erhöhten und einer erniedrigten Herzfrequenz (Tachykardie und Bradykardie).
  • Echokardiografie: Es handelt sich um eine Ultraschalluntersuchung des Herzens. Bei Verdacht auf Herzmuskelentzündung kann so die Herzpumpfunktion rasch erfasst werden. Auch eine Wasseransammlung im Herzbeutel, die auf eine Mitbeteiligung des Herzbeutels hindeutet, lässt sich nachweisen.
  • Labordiagnostik: Das Blut des Patienten wird auf Veränderungen untersucht. Diese sind bei Myokarditis jedoch häufig unspezifisch. Es können sich erhöhte Entzündungsparameter zeigen, aber auch erhöhte herzspezifische (kardiale) Enzyme (Troponin, Kreatininkinase).
  • Magnetresonanztomografie (MRT): Das MRT dient vor allem dem Nachweis von Entzündungsprozessen sowie von fibrotischen oder narbigen Veränderungen, die bei der Myokarditis häufig an einzelnen Stellen auftreten können.
  • Myokardbiopsie: Über einen Katheter wird eine Probe des Herzmuskelgewebes entnommen und anschließend analysiert, was zur Sicherung der Diagnose dient. Vor der Myokardbiopsie müssen jedoch andere Ursachen für eine eingeschränkte Herzpumpfunktion (z.B. koronare Herzerkrankung, Herzklappenfehler, hoher Blutdruck) ausgeschlossen worden sein. Die Myokardbiopsie ist heute eine extrem komplikationsarme Untersuchung.
Diagnosen bei Herzmuskelentzündung (Myokarditis) EKG, Echokardiografie, Magnetresonanztomografie, Myokardbiopsie
Fachliche Einordnung nach WHO I40

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