HIV / AIDS – Ursachen

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  • Redaktion
  • Überarbeitet: 28.06.2013
  • Artikel: 16.08.2010
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Untersuchung einer Blutprobe

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AIDS entsteht als Folge einer langjährigen Infektion mit HIV. Gelangt das HI-Virus in den menschlichen Körper, dringt es vor allem in T-Helferzellen ein, eine bestimmte Art weißer Blutkörperchen, die auch CD4-Zellen genannt werden. Das Virus besitzt die spezielle Fähigkeit, sein Erbgut zu verändern und in das genetische Material der Wirtszelle einzuschleusen. Dadurch wird es möglich, dass die menschliche Zelle ständig neue Viruspartikel produziert und freisetzt, bis sie schließlich zerstört wird. Die Zahl der Viren steigt so kontinuierlich an, während die CD4-Zellzahl immer weiter abnimmt, was schließlich zum Versagen des Immunsystems und zu AIDS führt.

Für die Übertragung der Erkrankung kommen mehrere Wege in Betracht. In Deutschland kommt es am häufigsten durch den ungeschützten Geschlechtsverkehr unter homosexuellen Männern zur HIV-Infektion. Im südlichen Afrika stehen dagegen sexuelle Kontakte zwischen Mann und Frau an erster Stelle der Übertragungswege. Beim Anal- und Vaginalverkehr ist das Infektionsrisiko am höchsten. Doch auch Oralverkehr birgt ein gewisses Risiko der Ansteckung, insbesondere wenn Sperma in den Mund gelangt oder Verletzungen der Mundschleimhaut vorliegen. Risikofaktoren sind eine hohe Zahl an unterschiedlichen Sexualpartnern, ungeschützter Geschlechtsverkehr und sexuelle Kontakte in Ländern mit sehr hohen Infektionsraten (vor allem in Afrika und Asien).

Auch bei intravenösem Drogenmissbrauch kann HIV übertragen werden, wenn Nadeln unter den Abhängigen ausgetauscht werden. Infektionen durch Nadelstiche oder Verletzungen im medizinischen Bereich sind allerdings äußerst selten. Das Infektionsrisiko bei einer Stichverletzung mit einer infizierten Nadel liegt bei unter einem Prozent. Eine Ansteckung durch infiziertes Blut oder Blutprodukte ist zwar möglich, seit Einführung der Testung von Konserven und Spendern in Industrienationen aber extrem selten. In ärmeren Ländern der Dritten Welt besteht dieses Risiko aber weiterhin.

Ein Übertragungsrisiko von infizierten Müttern auf das Kind besteht in der Schwangerschaft, während der Geburt und beim Stillen des Kindes. Bei einer natürlichen Geburt liegt das Übertragungsrisiko ohne Therapie bei 20-30%.

Fachliche Einordnung nach WHO Z21, B24

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