HIV / AIDS – Behandlung

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  • Redaktion
  • Überarbeitet: 28.06.2013
  • Artikel: 16.08.2010
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Untersuchung einer Blutprobe

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Die medikamentöse Therapie der HIV- Infektion hat sich seit ihrer Entwicklung in den 1990er Jahren wesentlich weiter entwickelt und ist so wirksamer und besser verträglich geworden. Das HI-Virus ist in der Lage, sein Genmaterial zu verändern und in die DNA menschlicher Zellen einzubauen. Diese Fähigkeit wird durch die Ausstattung mit speziellen Enzymen gewährleistet, wie beispielsweise der Reversen-Transkriptase, die Angriffsfläche für die HIV-Therapie bieten. Mittlerweile gibt es bereits über 20 verschiedene Medikamente, die auf der Hemmung von virustypischen Enzymen basieren. Je nachdem, welches Enzym gehemmt wird, unterscheidet man Reverse-Transkriptase-Inhibitoren, Protease-Inhibitoren, Fusions-Inhibitoren, CCR5-Inhibitoren und weitere Substanzklassen.

In der Regel wird eine Kombination aus mindestens drei Substanzen mit unterschiedlicher Wirkungsweise verordnet, um die Entwicklung von Resistenzen zu vermeiden. Dieses Therapieschema wird als Highly Active Antiretroviral Therapy (HAART) bezeichnet. Die Auswahl der Medikamente wird individuell auf den Patienten abgestimmt und sollte durch einen Arzt erfolgen, der ausreichend Erfahrung in der Behandlung von HIV hat. Bei einigen Patienten tritt mit der Zeit ein Wirkverlust der Therapie ein, der den Wechsel auf eine andere Substanz erfordert. Gerade in den letzten Jahren wurden immer neue Medikamente entwickelt, die auch nach Versagen der ursprünglichen Therapie sehr wirksame Alternativen darstellen. Die HAART-Therapie sollte frühzeitig begonnen werden, wenn der Patient AIDS-definierende Erkrankungen entwickelt oder die T-Helferzellen auf sehr niedrige Werte abfallen. Von entscheidender Bedeutung ist zudem die lebenslange und regelmäßige Einnahme der Medikamente.

Obwohl die modernen Präparate meist gut vertragen werden, können unangenehme Nebenwirkungen auftreten. Dazu gehört, neben Kopfschmerzen, Übelkeit und Durchfall, das sogenannte Lipodystrophiesyndrom, bei dem es zur Umverteilung von Fettgewebe und einer Störung des Zuckerstoffwechsels kommt. Zur Kontrolle des Therapieerfolgs sollten in regelmäßigen Abständen CD4-Zellzahl und Viruslast bestimmt werden.

Auch wenn durch die medikamentöse HIV-Therapie das vollständige Abtöten aller Viren im Organismus bislang noch nicht gelungen ist, kann sie dennoch die Lebensqualität der Betroffenen wesentlich verbessern und deren Lebenserwartung deutlich erhöhen.

Relevante Behandlungsmethoden für HIV / AIDS Medikamentöse Behandlung, Highly Active Antiretroviral Therapy
Fachliche Einordnung nach WHO Z21, B24

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