Die erste HIV-Infektion wurde 1959 beobachtet. Wahrscheinlich wurde das Virus ursprünglich vom Affen auf den Menschen übertragen. In den 1980er Jahren breitete sich die Erkrankung weltweit aus. Im Süden Afrikas und in Südasien ist der Anteil an HIV-Infizierten in der Bevölkerung heute besonders hoch. In Deutschland leben ca. 67.000 Menschen mit HIV. Am häufigsten wird die Erkrankung hierzulande durch ungeschützten Geschlechtsverkehr unter homosexuellen Männern übertragen.
Das HI-Virus vermehrt sich im menschlichen Körper in den Zellen des Immunsystems, vor allem in sogenannten T-Helferzellen. Da die befallenen Zellen nach einiger Zeit zugrunde gehen, wird das Immunsystem im Verlauf der Erkrankung sehr stark geschädigt. Der Körper ist dann nicht mehr in der Lage, andere Krankheitserreger, wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, wirksam abzuwehren. Erreger, die bei gesunden Menschen in der Regel problemlos abgetötet werden, können so schwere Erkrankungen hervorrufen. Man spricht dann von opportunistischen Infektionen. Die Immunschwäche begünstigt zudem das Auftreten bestimmter Krebserkrankungen. Oft liegen mehrere Jahre zwischen der Infektion mit HIV und der eigentlichen AIDS-Erkrankung.
AIDS bedeutet Acquired Immunodeficiency Syndrome, was man mit erworbenes Immunschwäche-Syndrom übersetzen kann. Sinkt die Zahl der T-Helferzellen unter einen kritischen Grenzwert, kommt es zu sogenannten AIDS-definierenden Erkrankungen. Dazu gehören opportunistische Infektionen, bestimmte bösartige Erkrankungen oder der Befall des Nervengewebes durch das HI-Virus (HIV-assoziierte Enzephalopathie). Durch die Entwicklung von sehr wirksamen Medikamenten gegen das Virus kann die Zeit zwischen Infektion und Ausbruch der AIDS-Erkrankung heutzutage deutlich verlängert werden. Auch die Lebenserwartung HIV-infizierter Menschen ist in den letzten Jahren stark gestiegen.