Depressionen gehen sehr häufig mit Bedingungen einher, die zu einer hohen psychosozialen Belastung führen, wie z.B. eingeschränkte Arbeitsfähigkeit oder zerrüttete Familienverhältnisse. Diese schwierigen Bedingungen werden noch gesteigert durch eine zunehmende Anzahl von Krankheitsphasen.
Zudem ist eine Tendenz sichtbar, dass Depressionen in sozial benachteiligten Bevölkerungsschichten schwerer und länger verlaufen, sowie dass sich entstandene Defizite im sozialen Bereich, z.B. in Partnerschaft oder Freizeitverhalten, auch nach vollständigem Verschwinden der depressiven Symptomatik nur sehr langsam zurückbilden.
Außerdem ist die Lebenserwartung depressiver Menschen dadurch verkürzt, dass sie überdurchschnittlich häufig zusätzlich an verschiedenen körperlichen Erkrankungen leiden wie z.B. Herz-/Kreislauferkrankungen, Asthma bronchiale oder Diabetes mellitus.
Ein besonderes Problem ist auch das gesteigerte Suizidrisiko. Fast ein Drittel der Suizide ereignen sich im ersten halben Jahr nach einer stationären Behandlung. Außerdem können antriebssteigernde Antidepressiva, deren Wirkung vor der Veränderung der negativen Gedanken und Überzeugungen eines depressiven Menschen einsetzen, ebenfalls die Durchführung des geplanten Suizids begünstigen.
Um ein Rezidiv zu vermeiden, sollte dafür gesorgt werden, dass der psychosoziale Stress so weit wie möglich reduziert wird und kein Substanzmißbrauch stattfindet.
Es ist sehr wichtig und förderlich, das soziale Umfeld in den Heilungs- und Stabilisierungsprozeß mit einzubeziehen.